18. November 2018, 11.00 Uhr in der Neuen Sächsischen Galerie im Tietz

Gegen das Vergessen

Vortrag und Konzert zum Volkstrauertag

 Ein Stolperstein erzählt

 Begleitet vom Chor der jüdischen Gemeinde Chemnitz „Schir Semer“ spricht Dr. Jürgen Nitsche, ein ausgezeichneter Kenner der jüdischen Geschichte und Kultur, über den Chemnitzer Kapellmeister und Chorleiter Erich Kohnke (1900 – 1943). Für diesen großartigen Künstler wurde in der Rudolf-Breitscheid-Straße 4, dem Haus seines letzten Chemnitzer Wohnsitzes, ein Stolperstein verlegt. Dieser dokumentiert neben den Lebensdaten des jüdischen Musikers dessen Flucht nach Holland, seine Internierung im Konzentrationslager Westerbork sowie seinen gewaltsamen Tod im Vernichtungslager Auschwitz vor 75 Jahren.

Erich Kohnke wirkte von 1926 bis 1933 als Kapellmeister des Stadttheaters Chemnitz und leitete in dieser Zeit außerdem den Chor der jüdischen Gemeinde Chemnitz. Zu Beginn der Nazi-Diktatur wurde er wegen seiner jüdischen Abstammung aus der Tätigkeit am Theater entlassen.. Nach vielen Wirren seiner Flucht erfolgte die Ergreifung durch die Nationalsozialisten und seine Deportation ins KZ. Da die Eltern von Anne Frank zu seinem Bekanntenkreis zählten, gelang es deren Vater, der als einziger seiner Familie das KZ überlebte, die kleine Tochter von Erich Kohnke 1946 zu Verwandten in die USA zu bringen.

Eintritt: 10.00 €, ermäßigt 5.00 €

Mitglieder der jüdischen Gemeinde haben freien Eintritt.