6. November 2017, 19 Uhr, Veranstaltungssaal im Tietz

Der Städtische Musikverein zu Düsseldorf
und seine 200-jährige Musikgeschichte.
Ein kultureller Spaziergang in Bild und Ton durch die Partnerstadt am
Rhein, begleitet von Haydn, Schumann und Mendelssohn

Referent: Georg Lauer
Vorstandsmitglied und Medienreferent des Düsseldorfer Konzertchors

Chemnitz und Düsseldorf blicken mit Spannung auf zwei kulturelle Großereignisse im kommenden Jahr. Chemnitz feiert sein 875-jähriges Bestehen und die Partnerstadt am Rhein begeht den 200. Geburtstag ihres Musikvereins, der zu den ältesten und traditionsreichsten Laienchören Deutschlands gehört. Nachdem sich der Düsseldorfer Konzertchor mehrfach bei uns mit seiner faszinierenden musikalischen Gestaltungskraft vorgestellt hat, bietet Georg Lauer als hervorragender Kenner des großen Vokalensembles im Musikclub des Chemnitzer Musikvereins nun attraktive Hörerlebnisse und interessante Fakten zur Entwicklung des ursprünglich als „Verein für Tonkunst“ bezeichneten Chors.
Seine Gründung geht auf riesige Erfolge mit Joseph Haydns Oratorien „Die Schöpfung“ und „Die Jahreszeiten“ zurück, die 100 Choristen, 95 Orchestermusiker und 12 Vokalsolisten 1818 innerhalb des ersten Niederrheinischen Musikfestes zur Aufführung brachten. Eine beachtliche Profilierung zeigte sich, als Felix Mendelssohn Bartholdy 1833 zum städtischen Musikdirektor berufen wurde und die Leitung des Musikvereins übernahm, bevor er zwei Jahre darauf als Gewandhauskapellmeister nach Leipzig ging und dort das erste deutsche Konservatorium gründete. Dass er trotzdem als Gastdirigent mit Düsseldorf verbunden blieb und hier sein Oratorium „Paulus“ zur Uraufführung brachte, bestätigt das schon damals hohe Niveau jener Musikerinnen und Musiker.
Nochmals tiefgreifende Impulse setzte Robert Schumann, dessen Name bekanntlich auch die Chemnitzer Philharmonie trägt. Er übernahm ab 1850 für vier Jahre die Stelle als Musikdirektor und schrieb hier so berühmte Werke wie seine 3. Sinfonie, die „Rheinische“, sowie das dem Musikverein gewidmete und von ihm uraufgeführte Oratorium „Der Rose Pilgerfahrt“. Neben der fruchtbaren Fortsetzung dieser Traditionslinien wendet sich der Chor aber ebenso der neu entstehenden Musik zu.
Um Freude und Fähigkeiten am Singen auch in der Gegenwart auszuprägen, ergriffen der Vorsitzende des Düsseldorfer Musikvereins und die Chordirektorin eine besonders bemerkenswerte Initiative. Seit vielen Jahren fördern sie das erfolgreiche Projekt „SingPause – Singen an Düsseldorfer Grundschulen“, bei dem zweimal wöchentlich rund 14.000 Kindern während des Unterrichts durch Fachkräfte musikalische Grundkenntnisse und ein breites, internationales Liederrepertoire vermittelt werden. Mit dieser „Bank auf die Zukunft“ sorgen die Düsseldorfer für eigenen Nachwuchs und wirken deutschlandweit höchst vorbildlich womöglich bald sogar bis hin in ihre Partnerstadt Chemnitz.

Chemnitzer Musikverein e.V., Musikclubr, Veranstaltungssaal im Tietz, Moritzstraße 20,   09111 Chemnitz.

Der Eintritt ist frei.

 

LOGO Sparkasse

gefördert von: LOGO Chemnitz, Stadt der Moderne